Außergewöhnliches Hobby
Interview mit dem Jugendregisseur Daniel Würzl aus dem BRG Rechte Kremszeile
Am 14. April 2025 hatte ich als Mitglied der Jugendzeitung "DasHelmut" die Gelegenheit, mit dem aufstrebenden Regisseur Daniel Würzl ein Interview über sein außergewöhnliches Hobby zu führen. Hier ein paar Fragen, die er mir beantwortet hat:
Grundwissen vorweg:
Daniel ist 14 Jahre alt, ein Schüler des BRG Rechte Kremszeile, wohnt in Gföhl und dreht als Jugendregisseur seine eigenen Filme.
"Was genau machst du? / Wie würdest du dein Hobby genau beschreiben?"
Ich überlege mir eine Geschichte (ein Drehbuch), meistens mithilfe meiner Mutter und übernehme alle Arbeiten, die beim Dreh am Set anfallen. (Regie, Regieassistenz, Ton, Kamera, Schauspieler, etc.)
"Wie, bzw. wann hat deine Überzeugung fürs Filmedrehen angefangen?"
Im Juli 2021 im Urlaub in Osttirol: Mein Vater hat mir eine Kamera gekauft, die ich schon eine Weile im Auge hatte, unter der Bedingung, dass ich damit einen Film drehe. So fingen die Dreharbeiten zum ersten Gföhler Kinderkrimi an.
"Wie haben Freunde/Familie auf deine neue Beschäftigung reagiert?"
Zuerst waren meine Eltern nicht sehr überzeugt davon, dass ich es wirklich hinbekommen würde, einen Krimi zu drehen. Meine Freunde waren aber ziemlich schnell dabei. Es gab eigentlich niemanden, der mir davon abraten wollte oder meine Sache schlechtredete, also startete ich einfach durch.
"Wie kam es zu all dem Equipment, dass du jetzt besitzt?"
Beim ersten Film habe ich einfach nachgeschaut, was wir an Kameras, Mikros, etc. zuhause hatten. Das weitere Equipment kam beim zweiten Teil dazu, als ich wusste, dass ich das wirklich professionell machen wollte.
"Erzähl mir über die Entstehung deiner Filme/des ersten Teils."
Die Geschichte des ersten Teils entstand zwischendurch, als ich im Garten war. Sie war einfach, ist mir schnell eingefallen und hatte keine komplizierten Plots oder Ähnliches. Da war das Drehbuch für den zweiten Teil schon anders. Spannender und komplexer.
Zuerst war geplant, eine Tanzchoreographie zu filmen, dann ging der Plan über zu Kooperation mit Vereinen. Es dauerte eine Weile, aber die Geschichte, die uns schlussendlich für den zweiten Teil einfiel, passte dann.
"Wie waren die Dreharbeiten als erstes Mal Regisseur?"
Chaotisch und durcheinander, zuerst. Niemand kannte sich aus oder wusste, was er zu tun hatte. Aber mit der Zeit pendelte sich das alles ein. Besonders beim zweiten Film waren die Rollen und Aufgaben gut verteilt und die Zusammenarbeit des Teams wurde immer besser.
"Ist ein neuer Film geplant?"
Ja, ein dritter Gföhler Kinderkrimi ist in Planung. Die Story wird noch geschliffen und für Drehbeginn haben wir uns ungefähr den Frühling vorgenommen.
"Sonstiges zu den Filmen? - mit Unterpunkten/Bemerkungen am Rande"
Beim zweiten Teil waren im Gegensatz zum Ersten auch erwachsene Schauspieler*innen dabei, die meistens je die Rolle gespielt hatten, die sie auch im echten Leben haben. (z.B.: Der Pfarrer spielte einen Pfarrer, der Journalist einen Journalisten, etc.) Aber auch Leute, die wir einfach auf der Straße angeredet und gefragt haben, ob sie mitmachen wollten. Auch Geschäfte wie der lokale Spar oder die Bank erlaubten uns, die Einrichtungen zum Filmen zu nutzen.
-
Auf eine Minute im Film kommt dabei so ca. eine halbe bis ganze Stunde reiner Dreh. Szenen filmen, verwerfen, nochmal anfangen, wiederholen bis alles passt.
-
Was ich an meinen Filmen noch sehr mag: Die Outtakes hängen wir immer hinten dran. Dann können die Leute nach dem Film noch ein bisschen lachen.
-
Das Kino war bei allen bisherigen Vorstellungen komplett voll und auch bei einer Zwischenvorstellung am Jaidhofer See kamen rund 150 Leute. Es gab sogar ein Vorprogramm von der Sängerin Romy Mayer aus Zwettl (hat ebenfalls im Film [2.Teil] mitgespielt)
-
Manche der Schauspieler*innen haben den Film das erste Mal überhaupt bei dessen Prämiere gesehen. Sie kannten beim Dreh nur ihre eigenen Szenen und wussten gar nicht, wie die Handlungen im Gesamtbild zusammenhingen.
"Zeitungserscheinungen"
Ich bin schon öfter in der Zeitung erschienen. Zum Beispiel nach dem Dreh einer Szene in der Gföhler Kirche mit rund 70 Statist*innen, denn danach hatte ich ein Interview mit dem Radiosender Ö1. Das war ein guter Zeitungsartikel. Oder die Prämieren der beiden Filme. Einmal haben wir es sogar bei einer solchen Prämiere (des zweiten Films) aufs Titelblatt der NÖN geschafft.
"Hast du irgendwelche abschließenden Wörter/Ratschläge für Jugendliche mit ähnlichen Zielen?"
Wenn man wirklich so etwas machen will, braucht man nicht gleich die professionellsten, teuersten Kameras und Mikros, etc. kaufen. Man sollte mal klein anfangen, z.B. mit dem Handy filmen, und wenn es einem gefällt, dann weiterschauen. Es hat keinen Sinn, sich teures Equipment zu kaufen, nur dass man zwei Wochen später doch keinen Gefallen mehr daran hat.
STATISTENAUFRUF:
Der Jugendregisseur Daniel Würzl sieht sich nach möglichen Statist*innen für den dritten Teil des Gföhler Kinderkrimi um.
Alter: ab 8 Jahren
Drehort: Gföhl
Ungefährer Zeitraum: Frühling bis (Ende der Dreharbeiten)
Bei Interesse hier melden: DW-Filmproduktion@gmx.at
Goosefeahter (15), BRG rechte Kremszeile


